Donnerstag, 25. Februar 2016

Werkbank zusammenbauen

Und jetzt das Große Ganze! Ich stelle mir zwei Getränkekisten in den Keller und lege die fertige Tischplatte mit der Unterseite nach oben darauf. Als erstes möchte ich die Tischbeine mit Metallwinkeln an der Tischplatte befestigen. Dabei muss ich immer im Kopf behalten, dass ich die Werkbank auf dem Kopf liegend aufbaue und was jetzt rechts ist nacher links sein wird. Das ist auch wichtig für die Position der Schubladen und wo später die Vorderzange sein wird. Entsprechen muss ich die Winkel an der richtigen Seite der Tischbeine befestigen, damit sie später nicht den Schubladen oder der Vorderzange im Weg sind.


Für das erste Tischbein messe ich seine Position noch sauber aus. Für die anderen drei werde ich die Aussparungen des Regalbodens als Schablone verwenden. ich möchte, dass die Tischebeine rechts und links an der Tischplatte um 10cm eingerückt sind, damit ich bei Bedarf an der Tischplatte Schraubzwingen befestigen kann und das Tischbein nicht im Weg ist. Also Tischbeim 10cm nach links schieben. Dann fällt mir ein großer Denkfehler auf! ich wollte die Beine auch vorne und hinten um 10cm einrücken. Vorne, damit ich auch hier mit Zwingen arbeiten kann und meine Beine bequem unter den Tisch stellen kann ohne mit dem Schienbein schmerzhaft an den Regalboden zu stoßen. Und hinten eben der Symmetrie wegen. Ich lege versuchsweise den Regalboden auf und stelle fest: hinten is nich mit einrücken, sonst muss ich den Boden kleiner machen und dann ist er nur noch ein Witz von Regalboden. Hier fällt mir auch auf wie klein und schnuckelig meine Werkbank ist. Leider, leider. Hätte ich mehr Platz im Keller, wäre sie wesentlich größer ausgefallen. Ok. Also Denke nochmal auf Null stellen. Ist das jetzt eine Katastrophe oder nicht? ... ... ... also die Beine nach hinten schieben. An den Rand der Platte. ... ... ... sieht doof aus ... ... aber ich will ... .... sieht doof aus ... ... ich werd jetzt nix mehr am Regalboden machen, die Tischplatte hat mich schon genug Zusatzarbeit gekostet ... ... ... Tief durchatmen. Bein nach hinten schieben! Ist mir egal wie es aussieht, es ist sinnvoll.
(Später stellt sich übrigens heraus, dass das überhaupt nicht doof aussieht. Aber wenn man denkt man hätte alles so gut durchdacht und merkt dann ausgerechnet beim Zusammenbauen, dass da was nicht stimmt sinkt meine Stimmung auf Minustemperaturen.)

Ok, also sicherstellen, dass das Bein genau parallel zur Tischplatte steht und rechts 10cm Abstand hält und Winkel anlegen. Löcher, die ich verwenden will anzeichnen, Winkel runter nehmen, Bein auch und in die Markierungen mit dem 6er Holzbohrer ein Loch bohren. Ganz wichtig bei den Löchern in der Tischplatte: die ist nur 3cm dick und ich will nicht, dass die Schrauben auf der anderen Seite wieder heraus kommen. Also stell ich an der Bohrmaschine die Bohrtiefe von 2cm ein.

Dann wieder Bein hinstellen, ausrichten, Winkel anlegen und hinschrauben. Ich verwende dabei 7er Spaxschrauben, weil sich Spaxschrauben so schön selbst ins Holz bohren (und deswegen habe ich auch einen Bohrer eine Größe kleiner verwendet) und gut halten. Ich hatte noch welche mit Linsenkopf da. Man kann aber genausogut Senkkopf verwenden, das gibt der Winkel her. Rechts vom Tischbeim auch noch einen Winkel angebracht, dann geht es zum nächsten Bein.

Ich lege den Regalboden als Schablone auf, richte in aus und stelle das nächste Bein genau dorthin wo Platz dafür ist, befestige es wie oben mit zwei Winkeln. Das mache ich auch so für die weiteren 2 Beine. Ich finde, das sieht schon mal richtig gut aus. Es ist schön das Werkstück wachsen zu sehen wo ich bisher nur die Einzelteile hatte.



Dann das Schubladengestell. Es ist ja schon fertig, muss aber noch mit der Tischplatte verbunden werden. Aber wohin? Rechts, links? Später soll es links sein. Zum Glück klingeln meine Alarmglocken rechtzeitig! Es muss jetzt rechts hin, damit es später beim umdrehen links ist. Und was sehen meine Augen da: der erste Winkel... im Weg. Ok, Winkel abschrauben vorne dran. Die Bohrmaschine paßt nicht zwischen die Tischbeine. Das Vierte ist ja schon verschraubt! Ich sehe Mehrarbeit auf mich zukommen. Aber Spax ist Spax und so drehe ich die kleinen Dinger einfach mit Gewalt ins Holz. Das kostet tatsächlich sehr viel Kraft ohne Vorbohren, weil das Tischbeim aus massiver Buche, also einem sehr sehr harten Holz ist.

Ja, beim Schubladengestell merke ich auch, dass die Bohrmaschine nicht zwischen die Querhölzer paßt. Also bohre ich erstmal Löcher in die Hölzer, lege das Gestell auf, richte es aus und markiere durch die Löcher wo ich in die Platte bohren muss. Fix gebohrt, Schrauben reindrehen: fertig! Diesesmal Schrauben mit Senkkopf, denn ich muss darauf achten, dass diese exakt im Holz verschwinden (ein Senkkopfbohrer wäre jetzt nicht schlecht gewesen, aber mit Gewalt kann man die auch reinschrauben). Denn hier muss später eine Schublade reibungslos durchgleiten können. Ich halte mehrmals das schon fertige zugesägte Seitenteil der Schublade rein, um zu prüfen, ob die Schrauben weit genug im Holz sind.

Schon umdrehen? Ne, zu früh gefreut. Ich möchte die Winkel für den Regalboden jetzt ranbohren, damit ich das nach dem Aufstellen der Werkbank nicht kopfüber tun muss. Den Regalboden möchte ich nicht fest verschrauben, sondern nur auflegen - das reicht auch. Für jedes Bein sollte auch ein Winkel reichen. Und in welcher Höhe? Darüber hatte ich mir noch gar keine Gedanken gemacht. Gleich nach dem Aufbau würde ich gerne Klappkisten mit Holzscheiben (nächstes Projekt wird schon vorgedacht) da reinstellen. Ok, also sollte die Platz haben. Ich hol die Kiste, stelle sie auf das Schubladengestell, gebe noch ein bißchen Luft dazu und lege den Winkel an. Achtung! Auch hier verkehrt herum denken (siehe Bild). Markieren, bohren, schrauben. An allen 4 Beinen (damit's waagrecht wird messe ich am ersten Winkel seinen Abstand zum Ende des Tischbeins ab und übertrage das auf die anderen Tischbeine).

Und jetzt ist der große Moment gekommen. Ich bitte meinen Nachbarn mir zu helfen und wir drehen die Werkbank gemeinsam um. Regalboden auflegen. Fertig. Ich bin ganz hin und weg. Ganz schön sieht sie aus meine neue Werkbank. Schnüff.






Und Glück habe ich auch. Unter den Regalboden passen zufälligerweise auch meine Werzzeugkiste und eine Kiste Vogelfutter. Schon gibt es mehr Platz im Keller.

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